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Die ersten Veranstaltungen im Wintersemester

Schon neigt sich das Wintersemester dem Ende zu und der erste Schwall an Veranstaltungen ist  „überstanden“. Dies wollen wir zum Anlass nehmen ein Licht auf drei Veranstaltungen des vergangenen Semesters zu werfen. Und damit auch all jenen die leider nicht teilnehmen konnten so eine Möglichkeit zur Teilhabe zu geben.

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Der geschmückte Kneipsaal

Zunächst ein Bericht zum Königsberger Abend, der das Kernstück eines jeden Wintersemesters bei uns bildet, von Benjamin Pohl:

Die dunkle Jahreszeit ist angebrochen, und wie jedes Wintersemester nehmen wir dies zum Anlass, uns an die ältere und erste Stadt in unserem Namen zu erinnern. Der Königsberger Abend bot wie immer die Gelegenheit, zwischen reichhaltigem Buffet und täuschend süßem Bärenfang die Stadt Königsberg in den Mittelpunkt zu stellen. Dabei sind die humoristischen Beiträge der Fuxia genauso hervorzuheben wie einige einleitende Worte unseres lieben Bundesbruders Nierhaus, der es nicht bei Worten beließ, sondern darüber hinaus die Aktivitas mit einem Buch beschenkte, das vom alten Königsberg erzählt. Unser Senior Leon Sundermann legte den Fokus seiner Ansprache auf die heutige Zeit und die Verantwortung die wir mit dem Erbe Königsbergs tragen.

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Besagter Kerzenleuchter

Nebenbei blieb aber auch genügend Zeit, um in festlicher und heiterer Atmosphäre neue Gesichter kennen zu lernen, Altbekannte nach längerer Zeit wieder zu sehen, oder einfach mit den üblichen Verdächtigen das eine oder andere Bier zu genießen. Und mag auch der ein oder andere die Tür nach draußen nur schwer, und den Weg nach Hause über Umwege gefunden haben, so wird doch allen dieser Abend in guter Erinnerung bleiben.

Einen besonderen Dank ist an dieser Stelle auf jeden Fall u.lb. Farbenbruder Prof. Dr. Ulmer auszusprechen, der aus eigenem Antrieb heraus, seinen edlen Ostpreußischen Kerzenleuchter für die Veranstaltung bereitstellte.

Eine weitere Veranstaltung, die sich konstanter Beliebtheit erfreut ist die, mittlerweile zwölfte, Interkorporative Draiser Kneipe. Ein Bericht von jan Götje:

gruss

Diese Bilder stammen von unserer Antrittskneipe

Die Kneipe, als eine der Grundfesten couleurstudentischen Brauchtums und Gepflogenheiten innerhalb einer Korporation, mag für ein junges Mitglied des VDSt schon spannend genug sein, doch wenn es im Wintersemester heißt, dass unser lieber AH Engel uns zu einem gemeinsamen Besuch der 12. Interkorporativen Draiser Kneipe einlädt, ist das etwas ganz Besonderes.

Im Vorfeld der Kneipe wurden wir mit Würstchen und Kartoffelsuppe im Hause unseres lb. AH Engel verköstigt, auch das ein oder andere Bier durfte hier natürlich nicht fehlen. Was es heißt den oft beschriebenen Lebensbund zu pflegen und engen Kontakt zu den Aktiven zu halten, wurde hier durch die Gastfreundschaft von AH Engel und Anwesenheit von AH Schumacher bei guten Gesprächen in geselliger Runde, den anwesenden Aktiven klar.

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Leider war zur Draiser Kneipe kein Fotoapparat mitgenommen worden

Als zweiten Höhepunkt des Abends, galt es auch Gebräuche anderer Korporationen und deren Liedgut auf der Kneipe hautnah zu erleben. Besonderer Dank gilt dem Präsidium, gestellt von e.s.v. KDStV Rhenania Moguntia, für einen sehr würdigen Verlauf des offiziellen Teiles der Kneipe. Ebenso unserem lieben AH Engel, der den VDSt Königsberg Mainz als Teil des Kontrariums im inoffiziellen Teil der Kneipe äußerst angemessen repräsentierte.

Im Rahmen des inoffiziellen Teiles der Kneipe wurden in Anwesenheit vieler der im Mainzer Stadtteil Drais ansässigen AHAH unterschiedlichster Couleur sehr unterhaltsame Darbietungen gezeigt. Hervorstechendes Engagement zeigte hier der liebe Farbenbruder AH Prof. Dr. Ulmer von e.s.v. Burschenschaft Teutonia Freiburg, welcher den Text für ein Lied anlässlich der Draiser Kneipe beisteuerte, das man hoffentlich nicht nur in diesem Jahr bis zum Mainzer Dom hat schallen hören.

In seiner Gänze ein sehr gelungener Abend und eine Veranstaltung, die in der Mainzer Korporationslandschaft ihresgleichen sucht.

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Das Wappen des VDSt Karlsruhe

Abschließend wollen wir es uns nicht nehmen lassen Magnus Günther von der diessemestrigen Fuxentagung beim VDSt Karlsruhe zu erzählen:

Die Bundesbrüder Peter, Götje, Günther und Schreck fuhren am Freitag, 18. November 2016, nach Karlsruhe, um dort die diessemestrige Fuxentagung des Verbandes zu besuchen. Anwesend waren Fuxen und Fuxmajores aus den VDSts aus Heidelberg, Hannover, Bonn, München, Tübingen und Erlangen. Unser Bund übernachtete gemeinsam mit dem VDSt Hannover und dem VDSt Bonn bei der Korporation AV Hütte im Kneipsaal. Nach der Ankunft in der AV Hütte und einer Einführung einer Farbenschwester dieser Verbindung ging es weiter zum Abendessen und folgender Begrüßung beim VDSt Karlsruhe. Alles war top organisiert und es vollzogen sich mehrere Anstafetten. Zufälligerweise hatte die Allgemeine Deutsche Burschenschaft am selben Tag auch eine Verbandsveranstaltung, sodass sich der VDSt Königsberg‐Mainz mit einer Darmstädter Burschenschaft nett unterhielt und mit ihnen sowie weiteren Bundesbrüdern loszog bummeln zu gehen. Der Bummel, also das Besuchen anderer Verbindungen, kann in fremden Städten sehr interessant sein. Das hat sich auch in Karlsruhe wieder bestätigt

Am Samstag gab es ein leckeres Frühstück und einen Vortrag über die Ziele des Verbandes und seiner Struktur. Die Ziele wurden daraufhin in Arbeitsgruppen diskutiert und in Form von Conventsanträgen reflektiert und in hypothetische Handlungen umgesetzt. Darauf folgte eine Stadt‐ und Schlossführung geleitet von einem Karlsruher Bundesbruder. Im Anschluss führte der Karlsruher Fuxmajor uns zum Mittagsessen in ein schönes studentisches Lokal. Nach einer kurzen Pause befand man sich etwas später wieder zum Vortrag eines AH über sartoriale Grundausstattung im Haus des  VDSt Karlsruhe ein. Alsbald folgten ein Abendessen und eine studentische Kneipe. Das Bierdorf lud mit dem Mitternachtsimbiss zu einem gemütlichen Ausklingen des Abends ein.

Der Sonntag, der Tag der Abreise, setzte sich aus einem Frühstück und der Präsentationen der Arbeitsgruppen über die einzelnen Ziele des Verbandes zusammen. Abschließend gab es eine Tagungskritik und verabschiedende Worte des Karlsruher Fuxmajors. Der VDSt Königsberg‐Mainz half noch beim Abbau und verabschiedete sich herzlich von allen Bundesbrüdern. Die Stärke unseres Verbandes und sein Engagement haben erneut unsere neuen Mitglieder beeindrucken können und so schauen wir gemeinsam auf eine wundervolle Veranstaltung zurück.

Das Kneipen – eine studentisch – korporative Tradition

BerichtDas Ritual des Kneipens entstand schon unter Verbindungsstudenten im 19. Jahrhundert, die sich damals, meist noch wöchentlich, zu einem feuchtfröhlichen Abend in einer Kneipe trafen und bei dem ein oder anderen Bier Studentenlieder sangen, Reden hielten, oder aber lautstark debattierten.

Als die ersten Studentenverbindungen ihre Häuser bauten oder bezogen, wurde diese Tradition auf eben jene verlagert und fortan unter dem Namen „Kneipe“ weitergeführt.Während dieser Zeit entstand der uns auch noch heute geläufige Kneipcomment, welcher den Ablauf, die Rollenverteilung und die Regelungen einer Kneipe festlegen sollte.

Die Kleiderordnung der Chargierenden verlangt von ihnen den Vollwix, welcher aus den Pekeschen, also den Kneipjacken, der Kopfbedeckung, dem Cerevise, der Paradestulpen, den 20150627_224849-1Chargenhosen, dem Gehänge, den Paradeschärpen und – Handschuhen und natürlich den Schlägern und den dazugehörigen Scheiden besteht. Für den Rest der Corona besteht eine Anzugpflicht.

Der Senior der Aktivitas hält die Kneipführung inne und sorgt für einen geregelten Ablauf. Zu seinen Seiten sitzen seine Mitchargierende; der Fuchsmajor bezieht allerdings meist den Platz am unteren Ende des Fuxenstalls, also gegenüber des Seniors.

Eine Kneipe ist in zwei Teile gespaltet, dem Offizium und dem Inoffizium. Das Offizium stellt den feierlichen und würdigen Teil einer Kneipe dar und zeichnet sich durch einen sehr rituellen Charakter aus. So beginnt dieses mit dem Einzug der Chargierenden, fährt mit der Begrüßung durch den Senior fort und findet mit der von einem Redner vorgetragenen Zielrede seinen Höhepunkt.

KommersDas Inoffizium stellt einen Kontrast zum Offizium dar, es handelt sich hierbei um den fröhlicheren Teil einer Kneipe. Es werden keine Reden mehr gehalten, die Lieder sind lockerer und der Bierkonsum steigt an. Traditionellerweise wird im Inoffizium der sogenannte Fuxenulk gehalten, ein Sketch oder Vortrag, welchen sich die jüngsten Mitglieder der Verbindung ausdenken und vortragen. Hält das Inoffizium bis Mitternacht an, wird meist der Mitternachtsschrei vorgeführt,  an welchem sich das Steigerlied mit den jeweiligen Fakultätsstrophen anschließt.

Es gibt mehrere Arten einer Kneipe. So ist der Kommers die feierlichste und würdigste Form einer solchen und mit viel größeren Aufwand verbunden. Anlässe für einen Kommers sind zum Beispiel das Stiftungsfest einer Verbindung, oder aber auch ein Trauerkommers für einen verstorbenen Alten Herren.

Kneipen werden heutzutage nicht mehr wöchentlich geschlagen. Es gibt jedes Semester eine Kneipe für den Semesterantritt und eine für den Semesterabschluss. Andere Anlässe sind Kreuzkneipen mit Brüderbünden oder anderen Korporationen.